Mediation und Cooperative Praxis (CP)
Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand!
Diese Redewendung besagt, dass der Ausgang eines gerichtlichen Verfahrens nicht sicher ist und auch dem Gerechtigkeitsgefühl der Menschen nicht immer nachkommt. Denn Gerechtigkeit ist ein abstraktes Ideal, das von Menschen und Richtern unterschiedlich bewertet wird und sich dann in Entscheidungen widerspiegelt.
Während es vor Gericht nach einem Urteil einen Sieger und einen Verlierer gibt, sucht die Mediation oder die Cooperative Praxis nach Lösungen, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. Dadurch empfinden die Beteiligten regelmäßig das Ergebnis aus diesen Verfahren selbstbestimmter und gerechter.
Konfliktlösungen sind dadurch langfristig erfolgreicher und zufriedenstellender.
Mediation oder das Verfahren der Cooperativen Praxis ist dabei ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren mit dem Ziel unter Berücksichtigung der Interessen aller Parteien eine gerechte und eigene Lösung zu finden. Dazu ein Beispiel: Zwei Kinder streiten sich um eine Orange. Die Mutter löst den Streit, indem sie die Orange mit einem Messer in zwei gleiche Hälften teilt und jedem Kind eine der Hälften gibt. Der Streit hat allerdings kein Ende, die Kinder sind unzufrieden, traurig und enttäuscht. Hätte die Mutter bei jedem Kind nach den Bedürfnissen gefragt, hätte sie erfahren, dass das eine Kind Durst hatte und den Saft der Orange trinken wollte und das andere Kind lediglich die Schale benötigt hätte, um einen Kuchen zu backen. Hätte die Mutter nachgefragt, hätte sie die Bedürfnisse eines jeden Kindes erfüllen können.
Das ist das Grundprinzip der Mediation
Was ist Mediation bzw. Cooperative Praxis (CP)
Mediation bietet eine außergerichtliche Möglichkeit Konflikte zu lösen. Basis für jede Mediation ist die Bereitwilligkeit der involvierten Parteien eigenverantwortlich und selbstbestimmt eine Lösung erarbeiten zu wollen. Die Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten stehen im Vordergrund und werden so konkret wie möglich herausgestellt. Dann sind kreative Ideen gefragt. Es werden alle Vorschläge gesammelt und danach ausgewählt und bewertet.
Wählt man das Verfahren der Cooperativen Praxis so kann man den Weg wählen zwischen Mediation und Anwaltsvertretung, um eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden und eine individuelle Einigung zu finden.
Zielsetzung
Außergerichtliche Einigung von Parteien. Hierbei soll die Lösung für alle Beteiligten dauerhaft tragbar sein und wird als Abschlussvereinbarung schriftlich festgehalten.
Das ist möglich sowohl als Mediation mit einem Mediator oder im Verfahren der Cooperativen Praxis in dem die Beteiligten jeweils einen Vertreter(meist Rechtsanwalt/-anwältin) beauftragen mit dem Ziel -wie im Mediationsverfahren- eine interessengerechte einvernehmliche Lösung zu finden.
Beides findet seine Anwendung im privaten, wie im geschäftlichen Bereich, z.B. bei:
Familienkonflikten
Trennung und Scheidung
Klärung von Konflikten im Erbfall
Unternehmensnachfolge
innerbetriebliche Auseinandersetzungen
und vieles mehr